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Die besten Kartoffelrezepte aus dem Thermomix®

®Rezeptsammlung mit den besten Kartoffelideen aus dem Thermomix® - einfache und schnelle Ideen jenseits von Pommes und Co.

Rezepte

Kartoffeln - Wissenswertes

Als Mitte des 16. Jahrhunderts die Kartoffel aus Südamerika nach Europa kam, wurde sie zunächst nur wegen ihrer Blüten gezüchtet. Wie schmackhaft die Knollen sind, entdeckte man erst später. Doch dann war der Siegeszug der Kartoffel in der Küche nicht mehr aufzuhalten, denn sie war nicht nur eine günstige Sättigungsbeilage, sondern überzeugte mit ihren vielen kulinarischen Talenten. Heute essen die Deutschen um die 60 Kilogramm Kartoffeln pro Jahr - gekocht, gebraten, gedünstet, gebacken oder püriert. Roh kann man Kartoffeln nicht essen. Grund ist die Stärke in den Kartoffeln, die der Körper nicht verdauen kann.

Vorsicht, Solanin

Grüne Kartoffeln können giftig sein! Werden Kartoffeln lange (oder zu warm und hell) gelagert, bekommen sie grüne Stellen und keimen aus. An diesen Stellen bildet sich das natürliche Nervengift Solanin. Diese Keime, Augen und grünen Stellen müssen gründlich vor dem Verzehr entfernt werden, sonst kann es zu Vergiftungserscheinungen. Anzeichen sind kratzendes Gefühl im Hals, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Brechdurchfall.

Kartoffeln - gesunde Inhaltsstoffe

Bei vielen gelten Kartoffeln immer noch als Dickmacher, weil sie viele Kohlenhydrate enthalten. Dabei wird stets übersehen, dass erst die fettreiche Zubereitung als Pommes, Chips & Co. die Kartoffel zur Kalorienbombe macht. Doch was der Kartoffel als vermeintlicher Nachteil ausgelegt wird, ist gerade ihre Stärke: Ihre komplexen Kohlenhydrate sind nämlich wichtige Energielieferanten für Körper und Gehirn und gesunde Sattmacher. Denn die langkettigen Kohlenhydrate können nur langsam verdaut werden, das hält nachhaltig satt und verhindert Heißhungerattacken. Außerdem hat die Kartoffel nur wenig Kalorien. Im Vergleich mit anderen Sättigungsbeilagen wie Nudeln, Reis oder Pseudogetreide (z.B. Quinoa) können Kartoffeln daher super punkten.

Der Vergleich:

  • Kartoffeln, gekocht: 100 g = 14g KH/ 69 kcal
  • Nudeln, gekocht: 100 g = 25g KH/ 115 kcal
  • Reis, gekocht: 100 g = 29g KH/ 130 kcal
  • Quinoa, gekocht: 100g = 61g KH/ 100 kcal

Tipp: Kartoffeln nach dem Kochen etwas abkühlen lassen oder sogar kalt essen. Dann bildet sich sogenannte resistente Stärke. Das wirkt noch sättigender, sorgt gleichzeitig für gesunde Darmbakterien und verbessert so die Verdauung.

Doch Kartoffeln haben neben komplexen Kohlehydraten noch viel mehr Nährstoffe zu bieten. Wenig bekannt ist zum Beispiel, dass ihr Vitamin C-Gehalt genauso hoch ist wie der von Äpfeln. Kartoffeln liefern außerdem noch B-Vitamine und Kalium, das im Körper den Wasserhaushalt reguliert. Weiteres Plus: Kartoffeln enthalten keine Risikostoffe wie Cholesterin und Purin.

Das alles steckt in 100 g Kartoffeln (gegart):

  • Fett: 0,1 Gramm
  • Kohlenhydrate: 14 Gramm
  • Eiweiß: 2 Gramm
  • Ballaststoffe: 1,6 Gramm
  • Vitamin C: 12 Milligramm
  • Natrium: 1,9 Milligramm
  • Kalium: 384 Milligramm
  • Magnesium: 17 Milligramm
  • Calcium: 4,9 Milligramm

Aufgrund der enthaltenen Mineralstoffe gilt die Kartoffel sogar als basisch und kann dabei unterstützen, den Säure-Basen-Haushalt in Balance zu halten.

Tipp: Auch die Schale enthält wichtige Vitamine und Mineralien, deshalb möglichst Kartoffeln mit Schale genießen.


Kartoffelsorten und -Saison

Geerntet werden Kartoffeln in Deutschland von Juni bis Oktober und sie werden unterschieden in sehr frühe, frühe, mittelfrühe, mittelspäte und späte Sorten. Am Ende der Saison werden die späten Kartoffelsorten für den Winter eingelagert, die frühen eignen sich dafür nicht.

Kartoffelsorten

Gelb, rot oder sogar lila - über 200 verschiedene Sorten sind in Deutschland im Handel. Auch bunte Sorten werden immer öfter angeboten. Kein Wunder, denn ein Kartoffelsalat in Violett ist schon ein toller Hingucker auf dem Tisch! Aber worauf es wirklich ankommt, ist die Kocheigenschaft der Knolle. Je mehr Stärke eine Kartoffel hat, desto lockerer wird sie beim Kochen. Deshalb ist es wichtig, die richtige Sorte für das jeweilige Gericht zu wählen. Mehligkochende Sorten eignen sich z.B. nicht gut für Bratkartoffeln oder Kartoffelsalat. Hier ein Überblick der beliebtesten Sorten und für welche Gerichte sie sich besonders eignen.

Festkochende Sorten

Sie haben einen geringen Stärkeanteil und sind ideal für Kartoffelsalat, Bratkartoffeln, Gratin, Salz- und Pellkartoffeln

  • Annabelle – sehr frühe Sorte mit länglicher Form und tiefgelbem Fleisch
  • Bamberger Hörnchen - mittelspäte Sorte mit länglich-krummen Knollen und gelb-rosaroter Schale. Das gelbe Fruchtfleisch schmeckt würzig-nussig
  • Belana - frühe Sorte. Gelbfleischíg mit ovaler Form, sehr feiner intensiver Geschmack
  • Cilena - gehört zu den beliebtesten, frühreifen Sorten. Die Knolle ist lang-oval mit tiefgelbem Fruchtfleisch
  • La Ratte - mittelfrühe, französische Sorte mit gelbem Fruchtfleisch , länglicher Form und nussigem Geschmack
  • La Vie - neue Sorte. Typisch ist das tiefgelbe Fruchtfleisch und die sehr glatte Schale. Feiner, intensiver Geschmack
  • Linda - mittelfrühe Sorte mit glatter Schale und cremigem Geschmack. Lässt sich gut lagern
  • Nicola - mittelfrühe Sorte m mit leicht süßlichem Geschmack und sehr gelbes Fruchtfleisch
  • Princess - frühe, festkochende Sorte mit ovaler Form und dunkelgelber Fleischfarbe
  • Sieglinde - frühe Sorte, lang-ovale Form. Beliebt wegen ihres kräftigen Aromas

Vorwiegend festkochend

Diese Kartoffeln haben einen etwas höheren Stärkegehalt und sind vielseitig in der Küche verwendbar. Besonders gern werden sie für Salz - und Pellkartoffel und Pommes genommen

  • Laura - mittelfrühe Sorte mit roter Schale und tiefgelbem, intensiv schmeckendem Fruchtfleisch
  • Marabel - frühreifende ovale Knolle mit hellgelber Farbe
  • Rote Emmalie - frühreife Sorte mit länglichen Knollen, auffällig roter Schale und fein-würzigem Aroma
  • Toscana - mittelfrühe Sorte mit länglichen Knollen, glatter Schale und feinem Geschmack

Mehligkochende Sorten

Sie sind sehr stärkehaltig und deshalb bestens für Püree, Gnocchi, Kartoffelsuppe, Kroketten, Backkartoffel und Knödel geeignet. Denn diese Zubereitungsarten benötigen eine gute Bindung

  • Adretta - mittelfrüh-reife Sorte mit gelben, runden Knollen. Besonders kräftig-würzig im Geschmack
  • Afra - späte Sorte, die Knollen sind mittelgroß bis groß mit tiefgelber Farbe und kräftigem Geschmack
  • Agria - mittelfrüh reif. Ist die in Deutschland am meisten angebaute Sorte. Perfekt für Pommes und Chips
  • Bintje - spätreife Sorte mit dünner hellgelber Schale und gelbem Fruchtfleisch
  • Augusta - frühreife Sorte mit rundovalen gelbgefärbten Knollen. Mild-aromatisch im Geschmack

Bunte Kartoffeln

  • Blauer Schwede - leicht mehligkochend. Violett-weiß marmoriertes Fruchtfleisch mit nussigem Geschmack
  • Blaue St. Galler - vorwiegend festkochend. Eine neue Sorte aus der Schweiz mit feinem Aroma und cremiger Textur
  • Königspurpur - vorwiegend festkochend. Rotfleischig mit gelbem Kern, eine alte deutsche Sorte mit intensiv nussigem Geschmack
  • Lilly Rose - festkochend. Oval Form, rot marmoriertes Fruchtfleisch und leichter cremiger Geschmack
  • Red Salad - festkochend. Diese Sorte ist rosarot-fleischig und hat eine lange ovale Form, ideal in gleichmäßige Scheiben zu schneiden
  • Schwarzer Teufel - festkochend. Typisch ist das tiefviolette Fruchtfleisch mit nussigem Aroma.
  • Vitelotte - Festkochend. Die spätreifende Sorte kommt ursprünglich aus Südamerika, heißt im Handel auch oft „blaue Kartoffel“ wegen ihrer auffallend violett-blauer Färbung

Süßkartoffeln

Die orangefarbene Knolle, auch Batate genannt, enthält rund viermal mehr Zucker als gewöhnliche Kartoffeln und liefert 110 Kalorien pro 100 g. Allerdings liefert sie mehr gesunde Ballaststoffe, Vitamin C und E sowie Betacarotin als unsere heimische Knolle.
Im Gegensatz zur Kartoffel lässt sich die Süßkartoffel auch roh zubereiten. Zudem schmecken beide Knollen als Suppe, Püree, im Ganzen oder klein geschnitten
im Ofen gebacken, gebraten oder gedünstet. Die Süßkartoffel eignet sich, wie Kürbis, auch zum Verfeinern von süßem Gebäck.

Kartoffeln - Zubereitungsarten

Kartoffeln stehen für kulinarische Abwechslung, warum sie also nur in Salzwasser kochen? Kein anderes Gemüse bietet so viele leckere Variationsmöglichkeiten!

  • Bratkartoffeln: Am besten aus Pellkartoffeln vom Vortag. Schön knusprig in der Pfanne mit Zwiebeln und Speck gebraten
  • Püree: Am besten aus mehligkochenden Kartoffeln. Und nicht die Prise Muskat vergessen
  • Klöße: Gelingen am besten aus mehligkochenden Kartoffeln. Vorsicht, Wasser darf nicht mehr kochen, sonst zerfallen die Knödel. Nur sanft ziehen lassen
  • Schwedische Kartoffeln: Dafür werden festkochende Kartoffeln sehr dünn eingeschnitten. In einer Auflaufform mit flüssiger Butter übergossen und im Ofen gebacken
  • Kroketten: Kleine Rollen aus mehligkochenden Kartoffeln, Eigelb und etwas Butter, die in Eiweiß und Semmelbröseln gewendet und anschließend frittiert werden. Aufwendig - aber genial lecker!
  • Herzoginkartoffeln: Ähnlich wie Kroketten, nur dass die Masse durch einen Spritzbeutel auf ein mit Backpapier belegtes Blech gespritzt und dann im Ofen gebacken wird.
  • Gratin: Dünne Kartoffelscheiben werden mit Sahne und Käse im Ofen überbacken
  • Kartoffelpuffer: Geschälte festkochende Kartoffeln werden fein gerieben, mit Mehl und Ei (und nach Geschmack Zwiebeln) zu einem Teig verrührt und als Fladen im heißen Fett ausgebacken
  • Pommes: Kartoffeln in fingerdicke Stifte schneiden, im heißen Fett frittieren
  • Backkartoffel: In Alufolie im Ofen gebacken, am besten vorwiegend festkochende oder mehligkochende Sorte wählen
  • Kartoffelsuppe: Den heißgeliebten Klassiker gibt es als klare Suppe mit Kartoffelwürfel oder püriert. Was darin auf keinen Fall fehlen darf: Majoran als Gewürz und ein Würstchen als Beilage.
  • Kartoffelsalat: Ob mit Essig-Öl-Marinade oder mit Mayonnaise - kein Partybufett ohne ihn. Wichtig: immer festkochende Kartoffeln nehmen!

Kartoffeln - Einkauf und Lagerung

Im Supermarkt sind Kartoffeln oft in durchsichtigen Beuteln oder Netzen angeboten. Da sie so nicht vor Licht geschützt sind, kann es zu vorschnellen Reifeprozessen kommen. Deshalb darauf achten, ob Kartoffeln schon grüne Stellen vorweisen. Besser ist es, lichtgeschützte Ware in Papierbeuteln zu kaufen.

Zu Hause sollten die Kartoffeln in einem kühlen und dunklen Raum gelagert werden, dann keimen sie nicht so schnell. Optimal ist ein Keller oder Vorratsraum mit einer Temperatur von 4 bis 8 Grad Celsius. Auf keinen Fall im Kühlschrank, das kann den Geschmack der Kartoffeln beeinflussen. Und damit Kartoffeln nicht anfangen zu schimmeln, unbedingt trocken aufbewahren.

Kartoffeln möglichst nicht in der Nähe von Äpfeln, Birnen oder anderem Obst lagern. Durch das Reifungsgas Ethylen, das das Obst verströmt, reifen auch Kartoffeln schneller.

Kartoffeln mögen’s kalt und dunkel

Interview mit Landwirt und Kartoffel-Experte Jürgen Hacke

Wie erkenne ich gute Kartoffeln?

Für mich ist es ein gutes Zeichen, wenn sie noch schön erdig sind. Aber das finden Sie selten. Heute werden die Kartoffeln gewaschen, damit sie im Handel schön aussehen. Für die Knollen und den Geschmack ist das aber nicht gut. Sie brauchen Kühle und Dunkelheit, damit sie nicht schrumpelig werden und auskeimen.

Worauf muss ich also achten? Und wie lagere ich sie richtig?

Auf jeden Fall auf die Kocheigenschaft und Sorte achten, die steht immer auf der Verpackung. Wer am liebsten festkochende Kartoffeln isst, ist enttäuscht, wenn er eine mehligkochende Sorte erwischt. Die Knollen sollten immer schön fest sein, nicht auskeimend. Am besten werden sie mit einem Jutesack abgedeckt im Keller oder in der Garage gelagert.

Welche Sorten empfehlen Sie?

Da muss jeder selbst herausfinden, welche Sorte ihm schmeckt. Ich bevorzuge Annabelle, Cilena, Afra, Princess und Belana. Das ist eine neue Sorte, eine Kreuzung aus Linda und Marabel. Bei uns auf dem Hof haben wir außerdem jedes Jahre neue Sorten im Probeanbau. Im Moment ist es La Vie, eine vorwiegend festkochende, sehr leckere Sorte.

Kartoffeln und ihre unterschiedlichen Bezeichnungen

Ihren Namen haben die Kartoffeln ursprünglich vom italienischen „tartufo“, da sie wie der Trüffel in der Erde wachsen.

In Bayern, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz heißen Kartoffeln auch „Erdäpfel“, „Erbirne/Erdbirne“, „Grumbire/Grumbeere“, „Bodabira“ oder „Bumser“.

In Nordrhein-Westfalen werden sie auch „Duffel/Doffel“, „Epel/Ärpel“ oder „Tuffel“ genannt, in Thüringen, Sachsen und Brandenburg „Knolle/Knulle“, „Knedel“ oder „Nudel“.

In Norddeutschland gibt es Bezeichnungen wie „Tüffel“, „Tüffelken“ oder „Pudel“ für Kartoffeln.

Der Kartoffel-Äquator

Diese Genuss-Grenze verläuft auf Höhe des Mains und bedeutet: Im Norden kommen öfter Kartoffeln auf den Tisch, der Süden Deutschlands dagegen Nudeln. Grund: In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen liegen fast 60 Prozent der gesamten Kartoffel-Anbaufläche in Deutschland. Denn hier gibt’s die besten Böden für den Kartoffelanbau. Die Erde muss leicht, siebfähig und möglichst steinfrei sein.

Kartoffeln - sprichwörtlich

Die Kartoffeln aus dem Feuer holen
Ursprung ist die alte Sitte des Kartoffelfeuers. Nach der Ernte wurde das Kartoffelkraut verbrannt und dabei gleich ein paar Knollen mitgegart. Vorsichtig mussten sie mit Stöcken aus der Glut geholt werden. Da sie viel zu heiß waren, um sie in der Hand zu halten, entstand eine weitere Redensart, nämlich: Jemanden wie eine heiße Kartoffel fallen lassen

Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln
Das bedeutet, das sich jemand nicht entscheiden kann oder Anordnungen immer wieder geändert werden. Die Redewendung entstand im 19. Jahrhundert im Militär. Bei Manövern wurden die Soldaten erst in die Felder geschickt und dann mit kurzem Befehl wieder herausgerufen.

Lorbeer macht nicht satt. Besser, wer Kartoffeln hat
In der Antike bekam der Sieger den Lorbeerkranz, die höchste Auszeichnung. Mit diesem Sprichwort soll gesagt sein, dass Ruhm allein nicht genügt, um davon zu leben.

Die dümmsten Bauern haben die dicksten Kartoffeln
Das wohl bekannteste Sprichwort mit Kartoffeln! Es besagt, dass jemand ohne große Anstrengung oder eigenes Zutun Erfolg hat. Dahinter steht die Erkenntnis, dass kluge und intelligente Menschen sich oft selbst im Weg stehen und zu viel zweifeln, statt einfach mal zu machen und auf ihr Glück zu vertrauen.

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